Holz und Lacke

Um den immer wiederkehrenden Irrtümern entgegen zu wirken, möchte ich hier ein paar Dinge festhalten:

Bei jedweder Gitarre gibt es Saiten, die durch Anschlag in Schwingung versetzt werden und einen Ton erzeugen. Diese Saiten werden von einer Konstruktion gehalten, die in den meisten Fällen aus Holz gebaut wurde. Saite und Konstruktion bilden eine schwingende Einheit, bei der beide Material Charakteristiken sich bedingen; die Saiten durch Dicke oder Material, Stahl oder Darm, und die Konstruktion durch Bau oder Holzart. Dabei kann die Konstruktion keine Frequenz wiedergeben, die die Saite nicht erzeugt und die Saite kann nicht in einer Frequenz schwingen, die die Konstruktion absorbiert. Das gilt für alle Arten von Gitarren.

Erst dann kommt die Verstärkung in Spiel.

Tonabnehmer können nur das wiedergeben, was dieser Schwingkreis erzeugt.

Die Güte des Holzes ist maßgeblich verantwortlich für den Klang einer Gitarre, die aus Holz gemacht wurde. Bei einer guten Gitarre, kann der Tonabnehmer den Sound noch einmal verbessern, oder aber auch versauen. Bei einer schlechten Gitarre hilft auch der beste Tonabnehmer nichts mehr, da er Frequenzen, die nicht da sind, nicht herbeizaubern kann. Wobei gut und schlecht immer von der Musik abhängt ist, die gespielt werden soll!

Da ich den Gitarrenbau nicht auf einer Schule gelernt habe, sondern nur durch Reparaturen und durch Versuch und Irrtum, habe ich mir angewöhnt die Gitarren vor dem Lackieren zusammenzubauen und zu optimieren. Dadurch habe ich aber erfahren, wie eine Gitarre ohne Lackierung klingt und war entsetzt, was die Lackierung der eigentlichen Holzkonstruktion wegnimmt. Daher habe ich anfänglich nur mit Schellack Polituren gearbeitet, die den Sound einer Gitarre positiv bereichern. Jedoch ist eine Schellack Politur nicht Rock’n’Roll geeignet und sieht nach wenigen Monaten schon sehr geschunden aus. Über das Studium des Werkstattbuches des berühmten Gitarrenbauer Weissgerbers habe ich eine Kombination aus Schellack Grundierung und Öl-Weihrauch Politur gefunden, die bessere Gebrauchseigenschaften hat.

Alternative dazu ist auch eine Nitro-Zellulose Politur möglich, die wie bei der Schellack Politur via Ballen hauchdünn aufgetragen wird. Auch die Burst-Varianten traditioneller ausgeblichener Farbgebung berühmter 58er-59er Jahrgänge werden poliert.

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